Wissen sie, wir haben schon für die Kinder in Afrika Geld gesammelt,
als ich noch Kind war. Was hat sich verändert? Nichts!
Das war so ein krasser Gänsehautmoment, den mir meine liebe 72-jährige Nachbarin, mit ihrer Aussage verpasste.
Ich ging bereichernd aus unserem tollen Gespräch.
Meine Begegnungen mit Menschen gehen meistens deep,
für oberflächlichen Smal Talk nehme ich mir keine Zeit.
Das Thema Verzicht finde ich faszinierend, da es mein Leben reich gemacht hat. Über Verzicht philosophierte ich nach dem tollen Gespräch.
Es erfüllt mich durch den Wald zu spazieren und dabei Themen zu bewegen,
die präsent sind.
Verrückt, was während der Bewegung an der frischen Luft in der atemberaubenden Natur, so für Gedanken laut werden.
Wir leben im Reichtum, im Überfluss, uns geht es gut, trotz Krisen.
Wir werden immer dicker und fauler.
Glücklicher werden wir bewiesenermaßen nicht mit unserem Konsumwahn.
Wir schaffen uns immer mehr an, für das wir noch mehr und härter arbeiten.
Es führt auch nicht dazu, dass wir mit den Armen teilen.
Ganz im Gegenteil, unsere Verlustängste steigen.
Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich mich zum Glück schon vor Jahren befreite.
Der bewusste Umgang mit „Weniger“ half mir daraus.
Und zwar nicht nur weniger von materiellem Kram, sondern auch weniger von Verpflichtungen, Erwartungen, Apps, Social Media, TV usw.
Ich beschäftige mich mit dem Thema Glücklichsein schon über 9 Jahre.
Dabei ist mir deutlich geworden, dass Glücklichsein, innere Zufriedenheit unfassbar viel mit Seinlassen zu tun hat.
Geht es dir denn nicht auch so, dass du dich von allem erschlagen fühlst?
Manchmal selbst von den schönen Dingen.
Wie liebe WhatsApp Nachrichten, tolle Dates, Urlaube usw.
Oder von dem ganzen Kram in der Küche, im Kleiderschrank.
Dieser ganze Überfluss in jeder Lebenslage führt uns in die Energielosigkeit,
ins Unglücklichsein und endet oft im Burnout.
Ein Warnzeichen von zu VIEL!
Unsere Gesundheit leidet, weil wir uns zu viele Aufgaben aufhalsen,
uns jede Option offen halten, alles Perfekt machen wollen, uns ständig optimieren wollen, Ansprüche an alles und jeden haben.
Wie viele Menschen können ohne ihren Alkohol,
Cannabis am Abend nicht mehr zur Ruhe kommen?
Wir Menschen sind einfach nicht gemacht für die unendlichen Reize,
denen wir täglich ausgesetzt sind.
Wir sind nicht dafür gemacht auf Daueranspannung, im Dauerstress zu sein.
Der Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung fehlt.
Den Stressabbau vergessen die Meisten.
Für einige Monate dachte ich wirklich,
die Pandemie hat das Zeug für einen glücklichen Wandel der Gesellschaft.
Die Krise hat uns gezeigt, dass Verzicht Veränderung möglich macht.
Doch meine Wahrnehmung ist, nun wird Konsum,
Reisen doppelt und dreifach nachgeholt.
Mir kommt es so vor, als hätte sich nichts verändert, genauso wie in Afrika.
Die Kinder hungern immer noch.
Das zeigt auch, dass Veränderung gewollt sein muss.
Geschieht Verzicht, Veränderung aus dem Mangel heraus, ist er aufgezwungen, wird es uns stressen und wir kehren nach kurzer Zeit zurück zur alten Gewohnheit. Mein Wunsch nach „Weniger“ war ein schleichender Prozess.
Erst in der Stille, in der Ruhe, lernte ich die Sprache meines Körpers,
meiner Seele kennen und konnte heilen.
Pausen, Langeweile fördert Kreativität, in der Neues entstehen kann.
Und nicht, in dem wir pausenlos weiter rennen.
Die Angst etwas zu verpassen, die uns antreibt überall dabei sein zu müssen,
bis zur Erschöpfung, ist weitverbreitet.
Wir dürfen unser Anspruchsdenken an uns selbst und diesen Optimierungswahn, das ständige Vergleichen reduzieren.
Wir haben viel zu hohe Ansprüche an das Leben,
weil wir das große Glück hatten im Frieden aufzuwachsen.
Diese Erfahrung hat uns geprägt und führt zu dem Gefühl, so muss es weitergehen, das steht uns zu.
Es kann aber nicht immer nur Bergauf gehen.
Befreien wir uns von einigen Ansprüchen an uns, an das Leben, an andere,
schaffen wir mehr Freiraum. Den wir dann nicht wieder füllen mit Leistung, Optimierung, Konsum, sondern im besten Fall mit Ruhe, Entspannung, Natur,
mit Tätigkeiten, die uns pure Freude bereiten.
Zeiten, in denen wir uns von Ballast befreien.
Und wir unsere Wahrnehmung auf das richten, was gut läuft,
was gelingt und wofür wir dankbar sein können.
Dankbarkeit blickt nicht auf das Defizit, sondern auf das, was uns geschenkt wird, ohne dass wir was dafür tun müssen.
Dankbarkeit ist eine so kraftvolle Energie, in der sogar Genügsamkeit innewohnt. Zumindest ist es meine Selbsterfahrung und macht ein gelingendes Leben aus. Wenn der geschärfte Blick für das Wesentliche, Bewusstsein, der Aspekt der Freude, Liebe und der Dankbarkeit dazukommt, dann führt in meiner Welt kein Weg an Verzicht vorbei.
Es geschieht ganz natürlich.
Du hast keinen Bock mehr auf MEHR!
Hast du eine starke Verbindung zu dir selbst, befreist du dich Step by Step,
Little by Little von Menschen, Dingen, Aufgaben, Verpflichtungen,
Kram, die dir Energie rauben.
Du weißt selbst, wie toll es sich anfühlt, z.B. seinen Kleiderschrank auszumisten. Alles ist Energie.
Dieser ganze Konsum erdrückt uns und beraubt uns unserer Lebendigkeit.
Weniger ist wirklich mehr.
Verzicht hat mein Leben verändert und bereichert.
Platz für das gemacht, um dass zu tun, was ich von Herzen liebe.
Es ist ein Trugschluss zu denken, unsere Zufriedenheit, Glücklichsein wächst,
in dem wir immer mehr erreichen oder ansammeln.
Ein tolles Bild, was es ganz deutlich aufzeigt.
Bist du in der Wüste und sehnst dich nach Wasser, ist der erste Liter ein Segen.
Der zweite Liter Wasser erfüllt dich auch noch mit Dankbarkeit, Freude.
Vielleicht auch noch der dritte Liter Wasser.
Doch ob du nun noch einen vierten, fünften Liter Wasser bekommst,
macht an deiner Zufriedenheit keinen Unterschied mehr.
Zwei, drei Porsche in deiner Garage mögen dich vielleicht erfüllen.
Der vierte, oder fünfte Porsche wird dich auch nicht glücklicher machen.
Und welchen Preis bezahlst du dafür?
Überschattet Stress dein Leben?
Der sich wie ein grauer, schwerer Schleier über dein Erleben,
Empfinden, Blickwinkel legt?
Was ein gelingendes, erfolgreiches, glückliches Leben ausmacht,
darf am Ende jeder selbst für sich herausfinden.
Verzicht bereichert zumindest mein Leben und erhöht die Intensität des Genusses.
Wahrer Genuss begrenzt sich von allein.
Da steckt der Verzicht auch schon drin.
Denk mal darüber nach.
Ganz viel Platz für Selbstliebe, Bewusstsein und Foodporn könnte vielleicht auch (d)ein Rezept zum Glücklichsein sein ;)
Alles Liebe und ganz viel Glitzer, deine Kathy